Anfang des Jahres kontaktierten uns zwei Studierende (Chris & Robin) der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle aus dem Fachbereich Industrial Design. Sie möchten im Zuge Ihrer Abschlussarbeiten einen großformatigen autonomen 3D Drucker konstruieren und anschließend Objekte direkt für den Endnutzer fertigen bzw. drucken. Auf Grund akuten Platzmangels für ein solches Großprojekt die einfache aber genauso geniale Idee der Beiden: ein Container.
Unser Vorschlag: Warum nicht ein 20’ HC Side Door Container? Zum einen aus platztechnischen Gründen. Der Drucker kann über eine Rampe den Container hinunterfahren, ohne dass der Arbeitsbereich erst leergeräumt werden müsste. Zum anderen ist es der Transportbehälter und Messestand in einem. Natürlich soll der Drucker neben Social Media auch im Real Life der breiten Masse vorgestellt werden. „Das wäre genial, auch wegen der Abluft der Gase, die beim Drucken entstehen!“, so Chris. Side Door vs. Standard Container – 3:1!
„Beim 3D-Druck wird Material Schicht für Schicht aufgetragen, um dreidimensionale Gegenstände zu erzeugen. Obwohl das Verfahren bereits verbreitet und technisch ausgereift ist, sind die Möglichkeiten der Gestaltung noch nicht ausgeschöpft. Insbesondere großformatige Objekte wollen wir ganz neu denken.“ Dabei verfolgen die Beiden keine perfekte Akkuratesse des Endproduktes. Vielmehr steht die Druckgeschwindigkeit im Vordergrund. Konkretes Beispiel: 1 Stunde, ein Stuhl. „Jedes Stück ist einzigartig. Ungewöhnliche Geometrien, generatives Design, komplexe digitale Prozesse übersetzt in funktionale Produkte. Wir formen Individualität in Serie.“ Alles klar, wir sind überzeugt!
Das von den Beiden genutzte Verfahren der breiten Extrusion macht es möglich, bei den verwendeten Stoffen auch auf recyceltes Material zurückzugreifen. Das durch Qualitätsverlust nicht mehr in konventionellen Verfahren genutzte Material wird so wiederverwendet und kann durch den 3D-Druck in nachhaltige funktionale Produkte verwandelt werden.
Nach einem Kurzbesuch bei uns in Hamburg machten sich die Beiden anschließend samt Container auf den Heimweg nach Halle. Natürlich nicht ohne den ganzen Prozess auf Kamera für Instagram und YouTube festzuhalten.
Die Positionierung lief dank der gewohnt professionellen Umsetzung durch Reinefeld Transporte („Wi mokt dat!“) wie am Schnürchen.
Gerade als es so richtig losgehen sollte machte Corona einen dicken Strich durch die Umsetzungsplanung. Der Lock Down ließ für einen längeren Zeitraum keine Arbeiten am Drucker zu. Umso tatkräftiger wurde nach Wiederöffnung des Campus angepackt und manche Nacht zum Tag gemacht. Mit leichter Verzögerung konnte das Projekt Anfang Juli endlich abgeschlossen werden.
Gespannt wie es weitergeht? Fortsetzung folgt...